Jahreshauptversammlung 2016

Deutlicher Anstieg der Einsatzzahlen im zurückliegenden Jahr

Anlässlich der Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Karlsruhe, Abteilung Neureut begrüßte Abteilungskommandant Harald Nagel besonders Ortsvorsteher Jürgen Stober, den Feuerwehrkommandanten der Stadt Karlsruhe Florian Geldner, den Vorsitzenden des Stadtfeuerwehrverbandes Ulrich Volz sowie die Ehrenkommandanten Horst Sattler und Dieter Herbold.

Harald Nagel stellte deutliche Unterschiede zum Einsatzaufkommen des Vorjahres fest: „Im Jahr 2015 wurden wir 120 mal alarmiert, 2014 war dies nur 75 mal der Fall.Bei der Betrachtung der Einsatzzahlen fällt auf, dass es sich in 63 Fällen um Brandmeldungen handelte. Statistisch gesehen, waren wir 2,3-mal pro Woche im Einsatz.“


Im Besonderen erwähnte der Abteilungskommandant den Brand der Turnhalle der TG Neureut, den Brand auf dem Großmarktareal im Karlsruher Weinweg sowie den sechstägigen Einsatz des Wasserfördersystems HFS bei der Rettung der Jagst im Landkreis Heilbronn.



Er führte aus, dass die Abteilung Neureut zu allen Einsätzen zu jeder Tages- und Nachtzeit mit der dafür notwendigen Mannschaft ausrücken konnte. In Neureut sei man die mannschaftsstärkste Abteilung der Freiwilligen Feuerwehr Karlsruhe. Nach wie vor ist man in der Lage, rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr einen kompletten Löschzug zu stellen sowie weitere Sonderfahrzeuge zu besetzen, so Nagel weiter.

Zum Jahresende 2015 gehörten der Einsatzabteilung insgesamt 94 Kameradinnen und Kameraden an. Zählt man die Jugendfeuerwehr sowie die Alters- und Reserveabteilung dazu, so kommt man auf einen Gesamtpersonalstand von 157 Feuerwehrangehörigen.

Das die Einsatzfähigkeit einer Feuerwehr insbesondere eine gut ausgebildete und trainierte Mannschaft ausmacht, zeigte Harald Nagel an den geleisteten Ausbildungszahlen des vergangenen Jahres auf: „Im Jahr 2015 führten wir 44 Ausbildungen und Übungen durch. Bei einer durchschnittlichen Teilnehmerzahl von 25, waren dies rund 2.800 Stunden Ausbildung ohne Einsätze und Sonderdienste.“ Bei den Sonderdiensten erwähnte er im Besonderen das Wässern von neu gepflanzten Bäumen im Ortsgebiet von Neureut, die Prüfung der Löschwasserbrunnen, die Sicherheitswachdienste im Badischen Staatstheater, den Absperrdienst der Badischen Meile mit alleine 48 Feuerwehrangehörigen sowie die Brandschutzerziehung in Neureuter Schulen und Kindergärten.

Erfreut zeigte sich der Abteilungskommandant darüber, dass noch in diesem Jahr der Schlauchwagen 2000 durch einen Gerätewagen Logistik-2 ersetzt wird und die Zentrale Schlauchwerkstatt ein neues Transportfahrzeug erhält. Aus Mitteln der Ortsverwaltung wird die Beschaffung eines Abrollbehälters-Pritsche für das Wechselladerfahrzeug erfolgen.

Zum Thema Ausrüstung richtete er seinen Dank an die Neureuter Ortsverwaltung. „Mit den aus sogenannten IP-Mitteln beschafften Ausrüstungsteilen sind wir in der Lage, noch besser und effizienter zu arbeiten. Der Ortschaftsrat ist fest an unserer Seite und unterstützt uns im Rahmen seiner Möglichkeiten.“

Zum Verhältnis zur Branddirektion berichtete Harald Nagel, dass man mit dem neuen Feuerwehrkommandanten Florian Geldner nun jemanden habe, mit dem man kameradschaftlich und auf Augenhöhe sprechen könne. Man könne eigene Vorschläge einbringen und erhält auch eine vernünftige Antwort zum Sachverhalt. Aber es gäbe auch weitere Mitarbeiter der Branddirektion, die jetzt Führungspositionen bekleiden und diesen neuen Stil pflegen. Er habe das Gefühl, dass auf fast allen Ebenen der Branddirektion ein neues Miteinander entstehe, so Nagel.

In einem kompakten Jahresrückblick informierte Schriftführer Sebastian Nagel die Anwesenden über die zahlreichen Aktivitäten, Ausbildungen, Übungen, Einsätze und sonstigen Highlights des vergangenen Jahres.



Jugendfeuerwehrwart Patrick Hummel ließ die Versammlung wissen, wie das Jahr für die derzeit 26 Jugendlichen, die im Durchschnitt 14 Jahre alt sind, verlaufen ist. Höhepunkt des Jahres war das Zeltlager in Aventoft. In der neuen Heimat unseres ehemaligen Kameraden Frank Merz, der maßgeblich an der Idee und Umsetzung eines Zeltlagers in Nordfriesland beteiligt war, konnten die Jugendlichen mit ihren Betreuern insgesamt acht Tage verbringen. Die Teilnehmer erlebten eine außergewöhnliche Gastfreundschaft und Kameradschaft bei der Aventofter Feuerwehr. Patrick Hummel berichtete von weiteren Aktionen wie der Teilnahme an der Wanderrallye anlässlich des 50-jährigen Jubiläums der Jugendfeuerwehr Wörth, der Übergabe des Klangobjektes „Lalülala“ im Rahmen des Stadtgeburtstages oder der erstmaligen Absicherung und Unterstützung des Martinsumzuges der DLRG. Ausblickend informierte der Jugendfeuerwehrwart über das das 50-jährige Jubiläum der Neureuter Jugendfeuerwehr am 08. und 09. Juli 2016 sowie die für 2017 geplante Gründung der Kinderfeuerwehr in Neureut.

Altersobmann Reinhold Grether stellte den Bericht der Alters- und Reserveabteilung vor. Im zurückliegenden Jahr waren die 38 Alterskameraden wieder vielseitig im Einsatz. Ihre Arbeitseinsätze erstreckten sich neben Reinigungs- und Aufräumarbeiten im Feuerwehrhaus auch auf die Vorbereitung und Aufräumarbeiten des Straßenfestes und der Leistungsschau der Feuerwehr, sowie die Mitarbeit bei diesen Veranstaltungen. Im Hinblick auf die vielseitigen Aufgaben rund um die feuerwehreigene Lagerhalle zeigte sich Grether sehr erfreut über den vom Förderverein beschafften Aufsitzrasenmäher. Ausflüge und Besichtigungen führten die Kameraden zu einer Hocketse im Durlacher Feuerwehrhaus, wo sie sich über den Bau der U-Strab informierten, zu einer Besichtigung des Rheinhafendampfkraftwerks, auf den Turmberg sowie in den Rheinwald.

Von der Arbeit des Fördervereins berichtete deren Vorsitzender Andreas Julien. Dem Förderverein gehören derzeit 92 Mitglieder an. Er unterstützt die Abteilung Neureut durch Finanzierung von Aus- und Fortbildungen, Beschaffung von Ausrüstungsgegenständen und übernimmt auch Startgelder bei sportlichen Veranstaltungen. Die bisher größte Aktion konnte im vergangenen Jahr mit der Beschaffung von Softshelljacken für die Einsatzabteilung sowie die Alters- und Reserveabteilung durchgeführt werden.



Den Kassenbericht für das abgelaufene Jahr hörte die Versammlung von Kassier Florian Fischer. Er berichtete auch als Verantwortlicher für den Wirtschaftsbetrieb vom neuen Veranstaltungskonzept sowie vom Straßenfest und der Leistungsschau. Für 2016 informierte er über die anstehenden Veranstaltungen und den geplanten Feuerwehrausflug.



Ortsvorsteher Jürgen Stober nutzte die Gelegenheit, den Feuerwehrangehörigen auch im Namen der Ortsverwaltung und des Ortschaftsrates für ihre uneigennützige Arbeit im Dienste von Neureut und der Stadt zu danken. Erfreut zeigte er sich darüber, dass sich das Verhältnis zwischen der Neureuter Feuerwehr und der Branddirektion zu einem besseren Miteinander und Verstehen gewandelt hat. Im Hinblick auf das bevorstehende 50-jährige Jubiläum der Neureuter Jugendfeuerwehr dankte er den Verantwortlichen von 1966 für ihre damals zukunftsweisende Arbeit. Er stellte fest, dass die Einwohnerinnen und Einwohner Neureuts zu Recht Stolz auf ihre Feuerwehr sein können.

Karlsruhes Feuerwehrkommandant Florian Geldner überbrachte die Grüße des Feuerwehrdezernenten Klaus Stapf und der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Branddirektion. Er bemerkte ebenfalls den Anstieg von Brandeinsätzen im Stadtgebiet, hob aber an dieser Stelle hervor, dass die mittlerweile pflichtgemäß eingeführten Rauchwarnmelder auch im vergangenen Jahr in Karlsruhe tatsächlich Leben gerettet haben. Was die Planung des Gerätewagen Logistik-2 angehe, so könne er das Lob der guten Zusammenarbeit nur zurückspiegeln. Er Informierte über anstehende Beschaffungen bei der Feuerwehr Karlsruhe, die geplante Inbetriebnahme der neuen integrierten Leitstelle Ende des Jahres und den Bau der neuen Hauptfeuerwache.



Der Vorsitzende des Stadtfeuerwehrverbandes Ulrich Volz begrüßte die geplante Gründung einer Kindergruppe bei der Jugendfeuerwehr. Er bemerkte, dass Neureut die älteste Jugendfeuerwehr im Stadtgebiet habe. Er blickte auf die Veranstaltungen des Stadtfeuerwehrverbandes zurück und gab einen Ausblick auf 2016. Insbesondere bedankte er sich für das Engagement der Neureuter Wehr bei der Absicherung der Badischen Meile.

Durch die Stadt Karlsruhe wurden für 15 Jährige aktive Dienstzeit mit der silbernen Ehrennadel Martin Kohl und Florian Fischer geehrt.

Ortsvorsteher Jürgen Stober überreichte die Ehrengabe der Ortsverwaltung für 40 Jahre aktive Dienstzeit an Rainer Jachner. Seitens der Neureuter Feuerwehr erhielt Rainer Jachner einen Gutschein für einen dreitägigen Aufenthalt im Feuerwehrhotel Titisee.

Abteilungskommandant Harald Nagel freute sich besonders, in diesem Jahr insgesamt 10 Kameraden für den Dienst in der Feuerwehr verpflichten zu können. Tobias Heim, Patrick Merz, Marius Spitzfaden und Julian Zorn kommen aus der eigenen Jugendfeuerwehr hervor. Ebenfalls per Handschlag hieß er Boris Bopp, Pierre Heiden, Simon Kälblein, Max Kindle, Martin Rombach und Peter Steinmüller willkommen.

Eine Reihe von Beförderungen bildeten den Abschluss der Versammlung. Folgende Kameraden erhielten jeweils ihre Beförderungsurkunde und das neue Dienstgradabzeichen aus den Händen von Feuerwehrkommandant Florian Geldner. Oberfeuerwehrmann: Stephan Julien. Hauptfeuerwehrmann: Adrian Boemanns und Jan Jachner. Löschmeister: Michael Oberacker. Oberlöschmeister: Alexander Kiefer.

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